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Der japanische Begriff „ikigai“ lässt sich mit nichts Geringerem als „das, wofür es sich zu leben lohnt“ übersetzen. Ein großes Wort, das der japanische Neurowissenschafter und Autor Ken Mogi in seinem Buch „Ikigai – Die japanische Lebenskunst“ kurzweilig erklärt.

5 Säulen bilden den Kern des Ikigai:

  • Klein anfangen
  • Loslassen lernen
  • Harmonie und Nachhaltigkeit leben
  • Die Freude an kleinen Dingen entdecken
  • Im Hier und Jetzt sein

Diese 5 Säulen bauen weder aufeinander auf, noch sind sie allumfassend, können aber in allen Bereichen des Lebens Anwendung finden. Das Buch beinhaltet zahlreiche Beispiele von Japaner:innen, die ihr persönliches Ikigai gefunden haben. Auch wenn es sich bei den genannten Fällen – bewusst oder unbewusst – um Tätigkeiten handelt, die eine lange Tradition in Japan haben, wie etwa das Zubereiten von Sushi oder das Blumenarrangieren, zeigt sich deutlich, wie jede:r sich die 5 Säulen zu Nutze machen kann.

Klein anfangen: Selbst große Ziele werden nur erreicht, wenn mit einem ersten kleinen Schritt gestartet wird. Die Kunst liegt darin, überhaupt erst anzufangen.

Loslassen lernen: Zeiten und Personen ändern sich. Um seinem persönlichen Ikigai treu zu bleiben, ist es auch immer wieder nötig, sein Umfeld anzupassen und Dinge oder Menschen loszulassen.

Harmonie und Nachhaltigkeit leben: Der Nachhaltigkeitsgedanke ist aktueller denn je, aber eigentlich eine zeitloses Konzept. So verwundert es auch nicht, dass Ikigai auch den Gedanken an ein Leben im Einklang mit der Natur und einer bewussten nutzung der Ressourcen einschließt.

Die Freude an kleinen Dingen entdecken: Wir alle schlagen uns tagtäglich mit den immergleichen Tätigkeiten herum. Ob wir sie nun gezwungenermaßen ausführen oder dabei wenigstens eine kleine Freude empfinden, liegt an uns selbst.

Im Hier und Jetzt sein: Circa 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir in Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft. Dabei verpassen wir mitunter die schönsten Momente. Also: Augen auf.

Welche Fragen offen bleiben…

… wie viele Japaner:innen leben wirklich nach diesen Prinzipien?

… wie verbreitet ist Ikigai in anderen Ländern und Kulturen?

3 weiterführende Gedanken aus „Ikigai“

Die japanische Shinto-Religion wird auch als Religion der 8 Millionen Götter bezeichnet, wobei dies eher im übertragenen Sinne zu verstehen ist. Ein Gott ist nach diesem Verständnis in jedem Lebewesen, jeder Pflanze und auch jedem Gegenstände präsent. Die gesamte Umwelt als „göttlich“ – unabhängig von der persönlichen Einstellung zum Thema Religion – wahrzunehmen und mit entsprechendem Respekt zu behandeln, gerät viel zu oft in Vergessenheit.

Der englische Psychologe Francis Galton erkannte Ende des 19. Jahrhunderts , dass ein Volk, die von ihm als wichtig oder erstrebenswert identifizierten, individuellen Eigenschaften in seiner Sprache explizit durch eigens dafür entwickelte Wörter kodiert. Ikigai ist das beste Beispiel hierfür. Was sagt in diesem Kontext das Wort „Kehrwoche“ aus?

Fokussierungsillusion: Unser Gehirn ist brillant darin uns vorzuspielen, dass wir einen gewissen Gegenstand oder ähnliches ganz dringend in unserem Leben benötigen, wenn wir ihn nur lange genug fokussieren. Ob wir ihn tatsächlich benötigen, ist hierbei völlig nebensächlich. Den eigenen Fokus gezielt abzuwenden und/oder neu auszurichten, kann uns unserem persönlichen Ikigai sehr viel näher bringen.

Das Wort zum Buch?

#Lebenskunst

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